Problemfall

 

Problemfall Windkraft

WKA und Gesundheit

Immer wieder ist von Seiten politischer Entscheidungsträger oder Windkraftprojektierern zu hören, dass von Windkraft keine gesundheitsbeeinträchtigenden Wirkungen auf Menschen zu erwarten sind. Für manche betroffene Anwohner in der Nähe von WKAs, welche nachweislich unter gesundheitlichen Beschwerden zu leiden haben, ist dies nicht nachvollziehbar. Deren gesundheitlichen Probleme werden als Einbildung abgetan.

Infraschall

Im Zuge des geplanten rasanten Ausbaus von Windenergie kommt oft die Frage auf, ob die niederfrequenten Infraschallstrahlen eine Gefahr für Menschen und Tiere darstellen oder nicht. Niederfrequenter Schall (<20Hz) wird vom menschlichen Gehör nicht wahrgenommen. Jedoch beschreiben von Windpark betroffene Anwohner unspezifische Symptome wie z.B. Herzklopfen, Schwindel, Kopfschmerzen etc. pp.

Nachfolgende Studie von Prof. Vahl (Universität Mainz) untersuchte die Infraschalleffekte auf das isolierte atriale menschliche Myokard. Als Ergebnis der Untersuchung wird angeführt, dass (…) „Infraschall unter den gegebenen experimentellen Bedingungen direkte Auswirkungen auf das menschliche Myokard hat“. Die Forschergruppe um Prof. Vahl empfiehlt weitergehende Untersuchungen im Hinblick auf den weiteren Ausbau von Windkraft. Solange keine wissenschaftlichen Daten vorlägen, könne der Mensch sich nicht vor dem unsichtbaren Infraschall schützen.

  (https://www.windwahn.com/2020/01/19/infraschall-studie-der-universitaetsmedizin-mainz-von-prof-dr-vahl-et-al/).

Des weiteren sei auf die sog. FIN Studie zur Infraschallbelastung durch Windkraftanlagen verwiesen. Diese Pilotstudie zeigt …“eine signifikante Verringerung der Symptome von den Infraschallemmissionen erst in über 15 Kilometer Entfernung von Windkraftanlagen“

  (http://www.ww-vb.de/pages/windwahn-fakten/fin-studie-infraschall.php).

Vernunftkraft bezog auf eine sehr kurzfristige Anfrage eines freien Journalisten aus Freiburg dankenswerterweise Stellung zum Thema der angeblichen Messfehler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffen (BGR). Anhand dieser Messfehler sei Infraschall im Grunde genommen noch ungefährlicher…hier der link:

  (https://www.vernunftkraft.de/infraschall-messungen-und-vermessene-folgerungen/)

Interessante links zu diesem Thema:

(https://www.ardmediathek.de/video/swr-aktuell-rheinland-pfalz/infraschall-durch-windkraftanlagen-belastet-viele-menschen/swr-rheinland-pfalz/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE0NTgwMjE/)

(https://kaltesonne.de/wie-die-windkraft-deutschlands-natur-und-die-gesundheit-seiner-buerger-gefaehrdet/#more-65668)

(https://arbeitsgruppe-infraschall-uni-mainz.de/)

 

Noch weitgehend unerforscht sind akustische Beeinträchtigungen von Waldvogelarten durch WKA. Allerdings sind jedoch (…) „gerade Arten in unübersichtlichen Habitaten wie Wäldern auf akustische Signale angewiesen (uNB, 27.01.2021)“. Weiterhin sind Vögel besonders anfällig für Maskierungseffekte durch Fremdgeräusche in den entsprechend genutzten Frequenzbereichen. Dies ist dem natürlichen Hintergrundschall in Wäldern und der Nutzung ihres Schallfensters geschuldet. Jedoch fehlen Prognosen und Messungen zur konkreten Reichweite von WKA in Wäldern (Reichenbach et al., 2015). Des weiteren nennt die uNB waldwohnende Greifvogel- und Eulenarten sowie den Schwarzstorch. Demnach können artspezifisch unterschiedliche Störwirkungen durch WKA auftreten. Dies bedeutet, dass der Habitatsverlust der einzelnen Arten nicht nur auf die Rodungsflächen begrenzt ist, sondern beinhaltet ebenfalls das Meideverhalten mit Bezug auf einen mehr oder weniger flächigen Einzugsbereich.

 

Rückbau

Immer wieder kommt es zu Diskussionen, inwieweit der Rückbau von WKA nach Ablauf der EEG-Förderung sich als problematisch darstellt. Das Bundesbaugesetzbuch sieht vor, (…) „das Vorhaben nach dauerhafter Aufgabe der zulässigen Nutzung zurueckzubauen und Bodenversiegelungen zu beseitigen“; d.h. dass sämtliche Eingriffe, die mit der Errichtung einer WKA in Verbindung stehen (Zuwegungen, Leitungen, Fundamente, die WKA selber, etc.) komplett und vollständig entfernt werden müssen. Je nach Untergrundbeschaffenheit handelt sich um Stahl-Beton-Fundamente von 3000-5000 Tonnen. Doch das Landesamt Schleswig-Holstein hat eine andere Gesetzes-Auffassung. Worüber keiner der „grünen Windkraft-Claqueure“ gerne spricht: Windkraftanlagen versiegeln den Boden und die Fundamente bleiben nach Rückbau einfach drin. Dabei meint die Genehmigungsbehörde sich schlicht auf ihre eigene Meinung zur Wiederherstellung der Bodeneigenschaften berufen zu können. Ein Bericht der Sendung Panorama 3 deckte dieses seltsame Vorgehen auf (https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Rueckbau-bei-Windraedern-oft-mangelhaft-,panoramadrei2706.html)                                                                                                                                                             

Siehe auch die einschlägigen Bauvorschriften dazu (http://www.gesetze-im-internet.de/bbaug/__35.html)

Dadurch werden grosse Flächen versiegelt (Quelle: https://gegenwind-holstenniendorf.de/rueckbau.html).

 

Eine konkrete Recyclingmaßnahme gibt es bisher nicht für die Rotorblätter. Diese enthalten giftige Inhaltsstoffe und werden mitunter in Zement als Entsorgungsmassnahme eingearbeitet. 

Remondis, eines der größten Entsorgungsunternehmen, warnt vor zukünftigen Problemen bei der Entsorgung von ausgedienten Windrädern! Im Land gibt es zu wenig Platz auf Deponien!

Der Remondis-Manager Herwart Wilms übt in diesem Kontext Kritik:

Zitat: „Da kommt ein Riesenproblem auf uns zu. Wir steigen bei der einen Technologie aus – unter anderem weil wir nicht wissen, was wir mit dem Atommüll machen sollen – und bei einer neuen Technologie ein, bei der wir auch nicht wissen, wie wir mit dem Abfall klarkommen.                                                                                       

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/unternehmen-windraeder-abfallentsorgung-remondis-recycling-8401

http://www.metropolico.org/2017/01/19/da-kommt-ein-riesenproblem-auf-uns-zu-hightech-muellhalden-durch-die-energiewende/  

Quelle: https://gegenwind-holstenniendorf.de/rueckbau.html  

              

Windhoeffigkeit

Unabhängig wie man zur Windkraft steht, erfüllen Windräder ihren Sinn dort, wo es ausreichend windet. 

Wie sieht das in unserer Region aus und insbesondere im Ebersberger Forst?

Ein Blick in den „Energieatlas Bayern“ (https://www.energieatlas.bayern.de/thema_wind.html), herausgegeben von der Bayrischen Staatsregierung, zeigt hier eine mittlere Windgeschwindigkeit von 5,3 m/s. Wir befinden uns also in einer „Schwachwindregion.

Zwei Fragen sind zu beantworten: 

  1. Kann bei uns soviel Strom durch Windräder erzeugt werden, dass der Nutzen größer ist als der Erhalt von Flora und Fauna im Ebersberger Forst?
  2. Kann bei uns soviel Strom erzeugt werden, dass sich ein Windrad rechnet?

Nun sind wir in der glücklichen Lage mit dem Windrad in Hamberg ein Referenzobjekt zu haben.

Das Modell ist eine Enercon E 82 E2 mit einer Nennleistung von 2300 kW, welches von der Firma Enercon als „bewährte Anlage“ in ihrem Produktsortiment bezeichnet wird. Ein Modell also, das noch immer von der Firma Enercon verkauft wird.

Die Investitionskosten waren lt. Betreiber € 3,7 Mio Euro. Dieses Windrad produzierte lt. Mitteilung des Netzbetreibers TenneT Strom in Höhe von

  • 2017     3.357.102 kWh
  • 2018     2.773.190 kWh
  • 2019     3.382.616 kWh

Der Öffentlichkeit wird aber sowohl von der „Energieagentur Ebersberg“ als auch des Betreibers eine Produktion von 3.500.000 kWh bis 4.000.000 kWh genannt (Stand Frühjahr/Sommer 2021). Daraus errechnen sich die sogenannten Volllaststunden. Volllaststunden sind ein Maß für die Wirtschaftlichkeit eines Standortes. Für das Windrad in Hambach wurden erzielt:

  • 2017     1.459   Volllaststunden
  • 2018     1.205   Volllaststunden
  • 2019     1.470   Volllaststunden

Zum Vergleich: Windräder auf See erreichen bis zu 5000 Volllaststunden.

Bei dem für Hamberg gewährten festen Preis von 0,0842 € pro kW erzielt das Windrad einen Umsatz von

  • 2017     € 282.668, davon subventioniert durch EEG Umlage € 192.658
  • 2018     € 233.503, davon subventioniert durch EEG Umlage € 136.108
  • 2019     € 284.816, davon subventioniert durch EEG Umlage € 179.344

Diese Subvention zahlen wir alle als Teil unserer Stromrechnung, also auch jene, die den Euro zweimal herumdrehen müssen.

Man muss keine großen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse haben, um zu erkennen, dass das Projekt ohne Subventionen wirtschaftlich nicht rentabel und gelinde gesagt mausetot wäre.

Nachdem immer wieder berichtet wurde, wie rentabel das Hambacher Windrad sei und die Realität doch eine andere ist, wird nun als Argument für Windräder im Ebersberger Forst ins Feld geführt, dass mit den viel moderneren „Schwachwindanlagen“ bei uns pro Jahr 10-12 MWh erzielt werden könnten.

Die modernste Anlage der Fima Enercon, die „160 EP5“ mit einer Nabenhöhe von 160 m (Hambach 138 m) und einem Rotordurchmesser von 160 m (Hambach 82 m) erzielt nach ihrem Datenblatt bei unseren Windverhältnissen ca. 7,5 MWh.

Da sich inzwischen die Vergütungen geändert haben und nicht mehr wie für Hambach € 0,0842 pro kW sondern nur noch € 0,062 pro kW gezahlt werden, zudem die Anschaffung dieser Anlagen wesentlich teurer ist, muss auch hier ein großes Fragezeichen hinter die Wirtschaftlichkeit gesetzt werden. Dies umso mehr, als über die Konstruktion „Bürgerwindpark“ die Bürgerinnen und Bürger zum Investieren animiert werden sollen.

Rendite

Für viele Anleger ist die Kombination von Klimaschutz und Rendite sehr verlockend, vor allem in Zeiten von Negativzinsen. Projektierer, Städte und Gemeinden versprechen betroffenen Anwohnern hohe Renditen für den Bau von Bürgerwindparks in direkter Nähe. Alle Beteiligten planen gemeinsam und sparen Kosten beim Vertrieb. Fehlentwicklungen werden vor Ort schnell erkannt und entgegengesteuert. Die Zeitschrift „Finanztest“ untersuchte, inwieweit die Bürgerbeteiligungen wirklich anlegerfreundlich und renditestark sind. Die Analyse von sechs Angeboten aus vier Windparks ergab, dass die Rendite nicht immer wie versprochen fließt. Diese Investmentform hat für Laien nur schwer zu durchschauende Haken. Ohne grundlegende Vorabinformation weiß man nicht worauf man sich einlässt. Und by the way: Ohne Wind dreht sich keine WKA und somit fließt auch kein Geld.

(https://www.nwzonline.de/stiftung-warentest/berlin-buergerwindparks-rendite-fliesst-nicht-immer-wie-versprochen_a_50,2,3764054881.html#)